Im ersten Teil dieser Blogserie haben wir die Konzepte der CI- sowie Invaliditätsversicherung vorgestellt und deren vielfältige Ausgestaltungsmöglichkeiten dargelegt. Im zweiten Teil wurde gezeigt, dass eine Kombination von CI- und Invaliditätsversicherung sinnvoll ist und Potenzial bietet. Darauf aufbauend möchten wir nun ausgewählte Produktideen skizzieren, die CI- und Invaliditätskomponenten sinnvoll zusammenführen und eine Bereicherung für das Angebot von Versicherungsunternehmen sind bzw. künftig sein können.
CI‑Versicherung zur Überbrückung der Karenzzeit
Das erste dieser Produkte basiert auf der Überlegung, dass es für die Versicherten ungünstig ist, wenn sie nach der Diagnose einer schweren Erkrankung erst dann eine Leistung erhalten, wenn die Karenzzeit der Invaliditätsdeckung verstrichen ist. Aus diesem Grund leistet dieses Produkt bei Erfüllung der CI‑Kriterien sofort die regelmäßigen Zahlungen, mit denen die Versicherten nach Ablauf der Karenzzeit der Invaliditätsversicherung rechnen können. Das Produkt kann preislich attraktiv gehalten werden, da die Karenzzeit der Invaliditätsversicherung von beispielsweise einem halben Jahr die Prämien nicht übermäßig ansteigen lässt. Zugleich können die Versicherten bei einer oder mehreren schweren Diagnosen auch im ersten halben Jahr auf eine Leistung des Versicherers zählen.
Grundfähigkeitsversicherung mit CI‑Baustein
Im deutschen Markt hat sich in den letzten Jahren ein weiteres Modell erfolgreich etabliert, bei dem CI regelmäßig ein wesentlicher Baustein ist. Die sogenannte Grundfähigkeitsversicherung ist in Deutschland ein erfolgreiches Produkt, das oft als günstigere Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung angeboten wird. Als Grundfähigkeiten werden wesentliche Funktionalitäten des Körpers bezeichnet, beispielsweise das Sehen, Hören, Sprechen, aber auch das Laufen, Stehen oder Sitzen. Das Produkt umfasst noch weitere Grundfähigkeiten, die – ähnlich zu den Erkrankungen einer CI‑Versicherung – einzeln definiert werden müssen. Die Versicherungsleistung erfolgt jedoch im Schadenfall nach Vorbild der Berufsunfähigkeitsversicherung als monatliche Zahlung. Dabei kann ein zusätzlicher CI‑Baustein mit den typischerweise gedeckten Erkrankungen die Leistung der Grundfähigkeitsversicherung sinnvoll ergänzen. Darüber hinaus leistet dieses Produkt meist auch im Pflegefall, um schwerste Folgen anderer Erkrankungen finanziell absichern zu können.
CI- und Invaliditätsleistungsauslöser als Konjunktion
Ferner lässt sich ein Versicherungsprodukt erstellen, welches sich dadurch auszeichnet, dass der Versicherungsfall nur dann eintritt, wenn sowohl die Voraussetzungen einer Invaliditätsversicherung als auch die der CI‑Versicherung – die wie erläutert jeweils individuell festgelegt werden können – kumulativ vorliegen (Konjunktion der Leistungsauslöser).
Dieses Produkt ist daher weitaus restriktiver als die klassische Invaliditätsversicherung, sodass hier ein Versicherungsfall seltener eintritt. Infolgedessen können auch wesentlich niedrigere Prämien angeboten werden. Darüber hinaus ist anzumerken, dass Leistungsfälle im Vergleich zu einem reinen Invaliditätsprodukt in der Regel auch einfacher zu bearbeiten sind, da komplexe Leistungsfälle durch den Ausschluss von beispielsweise mentalen und muskulären Ursachen weniger häufig vorkommen dürften. Im Vergleich zu einem reinen CI‑Produkt, kann durch die zusätzliche Bedingung – d. h. Vorliegen einer Invalidität – sichergestellt werden, dass nur folgenschwere Erkrankungen abgesichert werden. Diese Eingrenzung erscheint besonders relevant in Anbetracht des stetigen medizinischen Fortschritts, der zunehmend sehr frühe Diagnosen von Erkrankungen ermöglicht.
Diese Produktvariante stellt somit sicher, dass auch in Zukunft CI‑Versicherungsleistungen mit milden Krankheitsverläufen vermieden werden, sodass folglich attraktivere Prämien angeboten werden können.
Versicherung mit kombinierten Einmalzahlungen
Abschließend ist eine weitere Produktgestaltung zu nennen, die auf dem Konzept der vorgezogenen CI‑Leistung basiert. Diese bietet u. a. den Vorteil, dass günstigere Prämien angeboten werden können, als es ein separater Vertrieb von Todesfall- und CI‑Versicherungen in der Regel erlaubt. Dies beruht darauf, dass es eine Überlappung von Leistungsauslösern gibt. Beispielsweise kann ein Herzinfarkt tödlich enden. Bei einer vorgezogenen CI‑Leistung wäre es somit unnötig, den Versicherten sowohl die Prämie für die Deckung des Herzinfarkts als auch die Prämie für die Todesfalldeckung zu berechnen. Wir wollen die Produktkombination nun dahingehend erweitern, indem wir zusätzlich den Leistungsauslöser einer Invalidität als Einmalzahlung in die CI- und Todesfalldeckung aufnehmen. Die Invaliditätsleistung wird ebenfalls als vorgezogene Leistung zur CI- und Todesfalldeckung implementiert, sodass auch hier die Prämien um die Überlappung der Ereignisse reduziert werden können. Wie bei anderen CI- und Invaliditätsprodukten können die Leistungsauslöser auch hier, wie im ersten Teil der Blogserie erwähnt, auf vielfältige Weise angepasst werden.
Wir als Gen Re freuen uns sehr, mit unseren Kundinnen und Kunden entsprechende Versicherungsprodukte zu entwickeln und so einen Beitrag für eine Produktlandschaft leisten zu können, die für Verbraucherinnen und Verbraucher weiter optimierte Lösungen anbietet. Sollten Sie Interesse an der Entwicklung eines der oben skizzierten Produkte oder eines anderen Versicherungsprodukts haben, zögern Sie bitte nicht, Ihren verantwortlichen Account Executive zu kontaktieren.